
Alles war vorbereitet und die Nennung abgegeben. Nun hat Lucy Michel aus beruflichen Gründen alles abgesagt.
Für Lucy Michel war die Nachricht, dass sie die Schule wechseln muss, ein Schock. Für Ihre Rennsport-Aktivitäten wird sie aufgrund des straffen Lehrstoffs nicht freigestellt. Für die Supersport IDM 300-Fahrerin ist die Saison zu Ende, bevor sie angefangen hat. Das stellt auch ihrem Teamchef Stefan Laux vor ein Problem.
Rennfloh
Michel hatte in ihrem Debütjahr 18 Punkte in der IDM Supersport geholt.
Darauf wollte die nur 150 Zentimeter große Sächsin im Team von Stefan
Laux jetzt weiter aufbauen. Doch es kommt anders. Michel hat schweren
Herzens die Reißleine gezogen und ihre Nennung zurückgezogen. Ausbildung
und Sport lassen sich nicht mehr vereinen. „Lucy hätte an den freien
Trainings am Freitag nicht teilnehmen können und ständig unter Druck
gestanden. In der IDM muss sie auch liefern“, sagt Stefan Laux, der
schon eine nagelneue Gabel und einen nagelneuen Motor in die Yamaha R3
für seine Fahrerin eingebaut hatte. Sogar die Trainingstermine waren
gebucht. „Aber wenn Lucy den Kopf nur hin- und her hetzt und den Kopf
nicht frei hat, macht es keinen Sinn“, ist er sich mit der 17-Jährigen
einig. Michels Ausbildung dauert drei Jahre. Ein Comeback ist von allen
Seiten erwünscht, aber ungewiss. Michel hat schwer mit der Situation zu
kämpfen.
Laux zieht vorerst an allen möglichen Strippen, um sein Team TSL-Racing zum IDM-Start vom 6. bis 8. Mai auf dem Lausitzring neu besetzt zu haben. Die ersten Interessenten auf den Fahrerplatz haben sich bereits gemeldet. Laux Wunschfahrer Freddie Heinrich, ebenfalls ein Sachse, ist allerdings schon in der Spanischen Meisterschaft unter Vertrag. „Vielleicht nehme ich einen aus dem Cup oder einen ganz unbekannten Fahrer“, meint Bayer Laux, „aber es wird auf jeden Fall weitergehen. Das Material ist ja schon fertig.“